Donnerstag, 12. Januar 2017

Die Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen

Die Hausbücher der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung in Nürnberg stellen ein wichtiges Beispiel für die Bedeutung der Bildquellen dar, wenn es um die Interpretation archäologischer Funde geht.
1388 hatte der Nürnberger Händler Konrad Mendel ein Altenheim gestiftet, das zwölf Plätze umfasste. Die Stiftung bestand bis ins 19. Jahrhundert. Seit etwa 1425 wurde jeder „Mendelbruder“ im Mendelschen Hausbuch porträtiert. Zumeist - vor allem bei den älteren Darstellungen - sind die Brüder in ihrem Beruf dargestellt. In mittelalterarchäologischen Publikationen finden sich regelmäßig Abbildungen aus den Hausbüchern, allerdings in sehr eingeschränkter Auswahl.
Insgesamt 765 großformatige Handwerkerdarstellungen zeigen zahlreiche Alltagsdarstellungen aus zahlreichen Berufen, wie Sattler, Waagmeister, Paternosterer... Sie zeigen Produktionsprozesse, aber auch zahlreiche Objekte, die für die Bestimmung archäologischer Funde von großer Bedeutung sind.

Paternosterherstellung
Menelsche Zwölfbrüderstiftung
(PD, via WikimediaCommons)
In einem Digitalisierungsprojekt wurden vor einigen Jahren die Bilder online gestellt:
Die Nutzungsrechte der Bilder sind umstritten. Die Stadtbibliothek Nürnberg hat die online-Bilder mit einem Wasserzeichen versehen und macht damit Nutzungsansprüche geltend, die aber beispielsweise WikimediaCommons als "Copyfraud"  zurück weisen, die die Bilder unter https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Hausbuch_der_Mendelschen_Zw%C3%B6lfbr%C3%BCderstiftung_Band_1 mit einer CC-Lizenz eingestellt haben.

1 Kommentar:

Andreas hat gesagt…

Nein, bei den Wikimedia-Commons wird keine CC-Lizenz vergeben (die ebenfalls Copyfraud wäre). Die Scans werden korrekt als gemeinfrei dargestellt.

Die Commons bieten übrigens den Vorteil, dass die Bilder über die Kategorien mit anderen Handwerks-Darstellungen aller Art und aller Zeiten verknüpft sind und darüber auch von Menschen aufgefunden werden können, die von den Zwölfbrüderbüchern noch nie etwas gehört haben (etwa von ausländischen Forschern).