Samstag, 30. Juni 2012

Eine frühmittelalterliche (?) Siedlung in Burgund

Bei Genlis (dép. Côte-d'Or) in Burgund wurde beim Autobahnbau 1991 in der Flur Le Joannot eine Fläche von 3,2 ha ausgegraben. Erfasst wurde der Ausschnitt einer Siedlung vom Ende des 6. bis zum Ende des 7. Jahrhunderts mit 29 Grubenhäusern und zahlreichen Pfostenbauten.
Im Google-Luftbild zeichnen sich südwestlich der Grabung weitere Gruben und Gräbchen ab. Sichtbar sind die Befunde nur auf einer kleinen, hellbraun erscheinenden Fläche mit offenbar trockenerem, kiesigem Untergrund zwischen mehreren Altläufen eines Bachs. Durch das Bild verläuft von Südosten nach Nordwesten die Trasse einer alten Straße (oder einer jüngeren Leitung), zu der mit einem Abstand von 58 m im Siedlungsareal ein kleines rund 100 m langes Gräbchen parallel läuft.

Aus dem Luftbild heraus lassen sich die Siedlungsspuren nicht datieren und ich weiß auch nicht, ob möglicherweise datierende Lesefunde vorliegen. Denkbar wäre, dass die Spuren zur ergrabenen Siedlung gehörten, die möglicherweise kleinräumig verlagert wurde.

Literaturhinweis
  • I. Cattedu, L'habitat rural merovingien de Genlis. Rev. Arch. Est et Centre-Est 44, 1993, 39-38.
  • I. Cattedu, L'habitat mérovingien de Genlis (Côte-d'Or). In: C. Lorren/P. Périn (Hrsg.), L'habitat rural du Haut Moyen Age (France, Pays-Bas, Danemark et Grande-Bretagne). Actes des XIVe Journées internationales d'Archéologie mérovingienne. Guiry-en-Vexin et Paris 1993. Mém. Ass. Franç. d’Arch. mérovingienne 6 (Rouen 1995) 185–194.
  • É. Peytremann, Archéologie de l'habitat rural dans le nord de la France du IVe au XIIe siècle. Mém. Ass. Franç. d’Arch. mérovingienne 13 (Saint-Germain-en-Laye 2003).

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